Köln (epd). Bundesentwicklungsministerin Svenja Schulze (SPD) will Hilfszahlungen an das UN-Palästinenserhilfswerk (UNRWA) nicht dauerhaft einstellen. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir bei dem Leid und der Not, die da gerade in dieser Region ist, nicht mehr unterstützen. Wir werden da helfen müssen", sagte Schulze am Mittwoch in der Sendung "Frühstart" im Fernsender RTL/N-TV. Das Flüchtlingshilfswerk habe wirklich ein Problem, das aufgearbeitet werden müsse. Organisationen wie die Hamas dürften nicht über UN-Gelder unterstützt werden, unterstrich die Ministerin.
Israel erhebt Terrorvorwürfe gegen mehrere Mitarbeiter des Hilfswerks. Rund ein Dutzend Länder, darunter Deutschland und die USA, haben deshalb die Zahlung zusätzlicher Finanzmittel vorübergehend eingestellt.
Schulze sagte weiter, trotzdem sei das UN-Flüchtlingswerk die Organisation, die im Nahost-Konflikt vor Ort Hilfe leiste. Die Menschen bräuchten Wasser und Lebensmittel, das müsse genau abgewogen werden. "Wir haben keine anderen Strukturen, die da gerade unterstützen können. Also kurzfristig ist da gar nichts zu machen. Längerfristig muss sich dieses Hilfswerk aber verändern, da geht gar nichts drumherum", sagte Schulze.
Der jüngste Nahost-Krieg begann am 7. Oktober mit einem Terrorüberfall der palästinensischen Hamas auf Israel. Die israelische Armee bombardierte daraufhin den Gaza-Streifen und drang in das Gebiet ein. Dort sind mehr als zwei Millionen Menschen auf Hilfe angewiesen.