Berlin (epd). Der Zentralrat der Juden in Deutschland macht mit einer Video-Reihe auf aktuellen Antisemitismus aufmerksam. Der Pressesprecher des Zentralrats, Nils Lange, erklärte am Donnerstag in Berlin, die Kampagne solle Mitgefühl mit den Betroffenen von Antisemitismus erzeugen. "Wir wollen mit dieser Kampagne zeigen, dass Antisemitismus keine Sache der Geschichtsbücher ist", sagte er. Geschichte wiederhole sich zwar nicht, aber Geschichten erinnerten daran.
In der Kampagne "Stop repeating stories" kämen Menschen zu Wort, die von realen Vorkommnissen berichteten, teilte der Zentralrat mit. Eine künstliche Intelligenz habe sie in den Videos altern lassen, so dass sie wie Zeitzeugen aus den 1930er Jahren wirkten. Im Verlauf der Videos erschienen sie zunehmend jünger. Dadurch werde klar, dass sie nicht von lange Vergangenem erzählten, sondern von aktuellen Ereignissen.
In den Videos geht es beispielsweise um eine junge Frau, die berichtet, an ihre Tür sei ein Davidstern geschmiert worden. In den kommenden Wochen würden die Videos sukzessive veröffentlicht. Sie seien auf der Website www.stop-repeating-stories.org abrufbar.