Hannover, Berlin (epd). Rund 7,5 Millionen Rentnerinnen und Rentner in Deutschland müssen nach einem Zeitungsbericht mit einem ein Netto-Einkommen von weniger als 1.250 Euro im Monat auskommen. Das entspricht rund 42,3 Prozent aller Rentenbezieher, wie laut "RedaktionsNetzwerk Deutschland" (RND/Sonntag) aus einer Sonderauswertung des Statistischen Bundesamtes hervorgeht, die der Linken-Politiker Dietmar Bartsch angefragt hat. Besonders betroffen sind demnach Rentnerinnen mit einem Anteil von 53,3 Prozent.
Noch deutlicher wird der Geschlechterunterschied bei einer monatlichen Rentenhöhe von unter 1.000 Euro. 26,4 Prozent der deutschen Rentnerinnen und Rentner liegen laut Bericht unterhalb dieser Grenze. Unter den Frauen bleiben 36,2 Prozent unter 1.000 Euro, bei den Männern sind es 13,9 Prozent, wie es hieß.
Laut aktuellem Rentenatlas der Deutschen Rentenversicherung lag die durchschnittliche Brutto-Rente 2022 bei 1.728 Euro bei den Männern und 1.316 Euro bei den Frauen.
Linken-Politiker Bartsch sprach angesichts der Zahlen von einem "Armutszeugnis für unser Land". Die Rentnerinnen und Rentner seien die Hauptverlierer der Inflation, die Rentenerhöhungen der vergangenen Jahre seien zu gering gewesen, um die aktuellen Preissprünge auszugleichen, sagte er dem RND. "Wir brauchen in diesem Jahr eine einmalige und zusätzliche Rentenerhöhung um zehn Prozent, um zumindest die Inflation auszugleichen", forderte er.