EKD-Ratsvorsitzender: Kirche muss junge Leute mehr beteiligen

EKD-Ratsvorsitzender: Kirche muss junge Leute mehr beteiligen
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, fordert eine stärkere Öffnung der Kirche für junge Menschen, um den "alarmierenden" Traditionsabbruch zu stoppen.

Die Beteiligung junger Leute sei eine der zentralen Herausforderungen für die Kirche der Zukunft, sagte der Theologe am Sonntag in seinem Bericht vor der EKD-Synode in Bonn. "Kirche ist für junge Menschen weithin nicht mehr relevant." Sie müssten deshalb stärker in Entscheidungsprozesse eingebunden werden.

Die Kirche muss sich nach den Worten Bedford-Strohms auch fragen, wie sie die Lebenskultur junger Menschen besser aufnehmen und für Jugendliche zur Heimat werden kann, etwa durch Gottesdienste am Abend und mit postmodernen Elementen. Eine zentrale Rolle spiele zudem die digitale Kommunikation: "Erschließt sich die Kirche die digitalen Räume nicht, verpasst sie einen entscheidenden Lebensraum junger Menschen", warnte Bedford-Strohm. Für junge "Digital Natives" sei Kirche weniger ein Ort als vielmehr ein Netzwerk mit virtuellen Formen von Gemeinschaft.

Mehr zu EKD-Synode 2017
Bis zum vergangenen Mittwoch tagte die EKD-Synode. Drei Beobachtungen von der Sitzung des Kirchenparlaments.
Hand auf Computermaus
Die Digitalisierung der Kirche soll konkret werden. Das wünscht sich die EKD-Synode und beschloss, dass schon bis 2018 ein umfassender Strategievorschlag vorliegen soll.

Die Synode befasst sich am Montagabend mit Folgen der Digitalisierung. EKD-Medienbischof Volker Jung stellt einen Bericht über den Prozess der "Kommunikation des Evangeliums in der digitalen Gesellschaft" vor.