Minister Herrmann würdigt protestantischen Einfluss auf Bayern

Der bayerische Staatsminister Joachim Herrmann

Foto: epd-bild/Harry Zdera

Der bayerische Staatsminister Joachim Herrmann

Minister Herrmann würdigt protestantischen Einfluss auf Bayern
Die typisch lutherischen Eigenschaften, Leistungsbereitschaft und Fleiß, seien dem Freistaat ebenso wie die Solidarität mit Kranken und Schwachen eine Verpflichtung.

Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hat den Protestantismus in Bayern als tragende Säule der Gesellschaft bezeichnet. Bei einem Staatsakt zum Bayerischen Reformationsfest am Samstag in Nürnberg sagte Herrmann, Martin Luther habe auch den Freistaat geprägt. 

Die typisch lutherischen Eigenschaften, Leistungsbereitschaft und Fleiß, seien dem Freistaat ebenso wie die Solidarität mit Kranken und Schwachen eine Verpflichtung. "Anpacken zählt bei uns und ist fundamental wichtig", sagte Herrmann in Vertretung des bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer (CSU), der zum europäischen Trauerakt für den verstorbenen Altbundeskanzler Helmut Kohl nach Straßburg gereist war. 

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Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm sagte im Nürnberger Historischen Rathaussaal, das Reformationsjubiläum sei nicht Gelegenheit für einen nostalgischen Blick zurück, sondern Anlass für einen Blick nach vorn. "Wir müssen uns ständig erneuern und davon wird die ganze Gesellschaft profitieren", sagte er. Er sei dankbar, dass ein Reformationsjubiläum erstmals in einem ökumenischen Geist gefeiert werde. Auch der katholische Bamberger Erzbischof Ludwig Schick erinnerte an den Auftrag der Reformation, religiöse und politische Bereiche "ständig zu reformieren".

Die evangelische Kirche feiert bis Oktober dieses Jahres 500 Jahre Reformation. 1517 hatte Martin Luther (1483-1546) seine 95 Thesen gegen die Missstände der Kirche seiner Zeit veröffentlicht, die er der Überlieferung nach am 31. Oktober an die Tür der Wittenberger Schlosskirche nagelte. Der Thesenanschlag gilt als Ausgangspunkt der weltweiten Reformation, die die Spaltung in evangelische und katholische Kirche zur Folge hatte.