Maaßen: Deutsche müssen sich mental auf Anschläge einstellen

Maaßen: Deutsche müssen sich mental auf Anschläge einstellen
Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen sieht die Gefahr eines terroristischen Anschlags in Deutschland als sehr konkret an.

Die Sicherheitslage habe sich seit 2016, als es vier kleinere Attacken und das Attentat auf den Weihnachtsmarkt in Berlin gegeben habe, nicht verbessert, sagte Maaßen am Montagabend in Osnabrück: "Die Bürger müssen sich mental darauf einstellen, dass ein Anschlag passieren kann." Ein Indiz dafür sei, dass fast wöchentlich Terrorverdächtige irgendwo in Deutschland festgenommen würden.

Insgesamt nehme die Zahl der Extremisten seit einigen Jahren wieder zu, sagte Maaßen während einer Podiumsdiskussion auf Einladung der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Das gelte für solche aus dem linken, dem rechten und auch aus dem islamistischen Spektrum. Sorge bereite ihm vor allem die hohe Gewaltbereitschaft in allen Gruppen und die zunehmende Radikalisierung der bürgerlichen Mitte, betonte Maaßen.

Mehr zu Terrorismus
Davidstern als Anhänger in einer Handfläche
Julia ist Christin und möchte gern ihre Solidarität mit Jüdinnen und Juden zeigen. Könnte sie das tun, indem sie zu ihrem Kreuz an der Kette noch einen Davidstern hängt?
Pastor Mackenzie vor Gericht
Immer mehr Leichen findet die kenianische Polizei rund um das Haus eines selbst ernannten Pastors. Präsident Ruto spricht von Terrorismus und will Glaubensgemeinschaften besser kontrollieren. Denn jeder kann in Kenia eine Kirche gründen.

Die Extremisten nutzten dabei das Internet und die Sozialen Medien, um durch Propaganda und Falschmeldungen Anhänger zu gewinnen und die öffentliche Meinung zu beeinflussen. Dem hätten die traditionellen Medien und auch der Staat bislang zu wenig entgegenzusetzen. "Wir müssen uns als Staat neu aufstellen. Die Medien müssen ihre Torwächter-Funktion wieder stärker wahrnehmen", forderte Maaßen. Kinder und Jugendliche müssten in den Schulen viel besser auf den Umgang mit Neuen Medien vorbereitet werden.