Lammert mahnt Respekt vor dem Leid der Opfer an

Bundestagspräsident Norbert Lammert

Foto: dpa/Kay Nietfeld

Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) sprach am 15.12.2016 beim fraktionsübergreifenden Adventssingen im Bundestag zu den Gästen. Heute mahnte er vor voreiligen Schuldzuweisungen nach der mutmaßlichen Terrorattacke.

Lammert mahnt Respekt vor dem Leid der Opfer an
Nach der mutmaßlichen Terrorattacke auf einen Berliner Weihnachtsmarkt hat Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) vor voreiligen Schuldzuweisungen gewarnt.

"Der fürchterliche Anschlag löst in uns allen Trauer, Entsetzen und auch Anteilnahme aus", erklärte Lammert am Dienstag. Aber auch Wut und Verzweiflung dürften in diesen schweren Stunden nicht zu voreiligen Schuldzuweisungen und dem Ruf nach scheinbar einfachen Lösungen verleiten.

Lammert reagierte damit indirekt auch auf populistische Äußerungen aus der AfD, die nur kurze Zeit nach dem Vorfall über Twitter verbreitet wurden. "Wer solche öffentlichen Erklärungen abgibt, zum Teil nur kurze Zeit nach dem Anschlag, will keinen Beitrag zur Lösung eines Problems leisten, sondern den Anschlag für eigene Zwecke nutzen", sagte der CDU-Politiker. Dies lasse jeden Respekt vor dem Leid der Opfer und ihrer Angehörigen vermissen, denen Mitgefühl und Solidarität gelte.

"Den Verletzten wünschen wir von Herzen, dass sie rasch und vollständig genesen", sagte Lammert, der am Abend am Trauergottesdienst in der Gedächtniskirche teilnehmen will. Am Montagabend war ein Lastwagen in den Weihnachtsmarkt an der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche gefahren. Zwölf Menschen kamen ums Leben, 48 wurden zum Teil schwer verletzt. Die Polizei sprach von einem "vermutlich terroristischen Anschlag".

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