Der Pfarrerblock: Evangelischer Widerstand im Konzentrationslager Dachau
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Foto: CC-BY-SA /Archiv der Evangelischen Kirche im Rheinland/ bpk/Bayerische Staatsbibliothek/Archiv Heinrich HoffmannPeter BrunnerPeter Brunner promovierte in Harvard, 1927 habilitierte er im Fach Systematische Theologie in Gießen und wurde 1930 Studentenseelsorger. 1933 wurde seine Berufung zum Professor zurückgenommen, nachdem er in einem veröffentlichten Vortrag Stellung zum Staat bezog: "Wer den omnipotenten Staat bejaht, sei es unter bolschewistischen, sei es unter faschistischen Vorzeichen, der schließt sich damit aus der christlichen Gemeinde aus." Nachdem er 1935 einige Monate im KZ-Dachau verbracht hatte, war er nach seiner Freilassung in illegalen Ämtern tätig, unter anderem als Dozent der Bekenntnis-Hochschule in Elberfeld.
Das Gruppenbild zeigt Peter Brunner (2.v.r.) am 1. März 1955 in London vor dem Lambeth Palace mit deutschen Theologen beim Erzbischof von Canterbury, Geoffrey Francis Fisher (4.von links). Brunner starb 24. Mai 1981 in Heidelberg.
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Der Pfarrerblock: Evangelischer Widerstand im Konzentrationslager Dachau
In den zwölf Jahren, in denen das Konzentrationslager Dachau bestand, waren dort insgesamt über 2.700 Geistliche inhaftiert - mehr als 1.000 von ihnen überlebten die Haft nicht. Gegen Ende 1940 begann die SS, Geistliche unabhängig ihrer Konfession aus allen Lagern ins KZ Dachau zu überstellen und sie dort im "Pfarrerblock" unterzubringen. Im Block 26 wurde eine Kapelle eingerichtet, zeitweise waren auch Block 28 und 30 Pfarrerblocks. Während die katholische Kirche versuchte, ihren überwiegend polnischen Priestern die Haftbedingungen zu erleichern, fehlte den meisten der knapp über 100 evangelischen Pfarrern, die vor allem der Bekennenden Kirche angehörten, diese Unterstützung.